Dr. Utz Jürgen Schneider

Jürgen Schneider im Jahr 1993 in Barthels Hof.
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Dr. Utz Jürgen Schneider

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Leipziger Denkmalstiftung

Datenbank für gefährdete Baudenkmale Mitteldeutschlands


Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 30. März 2010 - Seite 17
© Leipziger Volkszeitung

Leserbriefe

Alte Bausubstanz soll erhalten bleiben

Zur Fassade des ehemaligen Kaufhauses am Brühl:
Wie immer, wenn etwas Neues entsteht, gibt es Widerstände. Man muss nicht den Eiffelturm als Beispiel aufführen, der 1889 nach seiner Fertigstellung heftig umstritten war und heute das Wahrzeichen von Paris ist. Auch in "Klein-Paris" gab es während des Gewandhausbaues ein heftiges Für und Wider, ob der Mendebrunnen vor diesem modernen Gebäude seinen richtigen Standort hat. Ja, unsere "Blechbüchse" kann man nun wirklich nicht mit Eiffelturm und Mendebrunnen vergleichen. Jedoch erinnere ich mich, dass unsere Eltern den Kopf schüttelten und das Kaufhaus fortan nur noch "die Blechbüchse" hieß. Anerkennende Töne für diese Verkleidung habe ich damals nicht herausgehört. Warum sind viele Leipziger jetzt für den Erhalt, aus Gewohnheit oder DDR-Nostalgie?

Als Ur-Leipzigerin bin ich hierbei auch ein klein wenig hin- und hergerissen. Ich finde jedoch, die alte Bausubstanz sollte unbedingt erhalten bleiben! Warum kann nicht ein kleiner Teil an die Jahre der DDR erinnern. Also ein kleiner Teil Blech, der stehen bleibt? Ich würde mich sehr freuen, wenn das alte Kaufhaus wieder in seiner alten Schönheit erstrahlen würde. Gerne, falls gewünscht, mit ein wenig Blech.

Rosemarie Soldner, 04277 Leipzig

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 31. März 2010 - Seite 18
© Leipziger Volkszeitung

Leserbriefe

Aus Fehlern wird nicht gelernt

Zur Fassade des ehemaligen Kaufhauses am Brühl:
Schade, dass aus den Fehlern der Stadtbebauung nichts gelernt wurde. In der Zeit von 1946 bis 1989 haben wir viele erhaltenswerte Kulturdenkmäler und Kirchen in Leipzig mit Ohnmacht fallen sehen, um Platz zu schaffen für die Darstellung des Sozialismus.

Es gab unter dem DDR-Regime weder einen Einspruch noch einen Teilhabe der Menschen, die in Leipzig wohnten. Es wurde beschlossen, was der Parteileitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands genehm war.

In meinen Augen wiederholt es sich schon wieder: Ein wunderschönes Bildermuseum, das sich architektonisch in unseren historischen Stadtkern einfügt, ein ganz tiefer archäologischer Einblick in unsere Stadtgeschichte am Burgplatz, ein Tunnel unter der Stadt, der schon jetzt von der Deutschen Bahn nur bedingt genutzt werden wird.

Dr. Jürgen Schneider - der bundesweit bekannter Pleitier - hat es geschafft, die Mädlerpassage wieder in einen historisch sehr guten Zustand zu bringen, wobei die geprellten und pleitegegangenen Handwerksbetriebe dabei nicht vergessen werden sollten. Am Augustusplatz wird gerade die gesprengte Paulinerkirche und das Café Felsche mit viel Aufwand als Kulisse wieder in unser Stadtbild eingefügt. In Dresden wurde die Frauenkirche unter größten finanziellen Aufwendungen wieder originalgetreu aufgebaut.

In Leipzig reißen wir ein erhaltenswertes historisches Gebäude einfach ab. Warum lernen wir nicht aus unseren Fehlern? Kann schon wieder so eine kleine Minderheit über unser Leipzig entscheiden? Sollen wir unsere Montagsdemos, die wir für Recht, Freiheit und Demokratie gegründet hatten, jetzt für ein historisches Baudenkmal wiederholen?

Ich denke mal nicht. Vielleicht siegt einfach noch der Menschenverstand und nicht die Macht des Geldes und der Konsumtempel!

Uwe Roll, 04277 Leipzig

Quelle: Leipziger Volkszeitung vom 6. April 2010 - Seite 18
© Leipziger Volkszeitung

Leserbriefe

Kulturfrevel wird durch Abriss legitimiert

Zur Fassade des ehemaligen Kaufhaues am Brühl:
Ich habe mir die Fassade mit dem Fernglas angeschaut. Die wie im Stil der 1920er-Jahre wirkende Ornamentik ist an vielen Stellen erkennbar.
Ich verstehe nicht, warum man die alte Fassade nicht restaurieren kann. Das kurzzeitig zu sehende große Graffito wurde bereits geflissentlich verhangen. Die futuristische Blechfassade hat nie in das Umfeld um den Richard-Wagner-Platz gepasst. Vielmehr wird die alte Fassade madig gemacht und binnen weniger Tage abgerissen, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Die Leipziger Bürger lassen sich wieder einmal die Butter vom Brot nehmen.

Stefan Neumeier, 04109 Leipzig

Nachdem ich zum wiederholten Male lesen muss, dass der Erhalt der Blechbüchse Wille der Mehrheit der Einwohner Leipzigs sei, stelle ich fest, dass das mindestens auf dem Niveau des Demokratieverständnisses der früheren DDR liegt. Auch da wurde keiner gefragt und dennoch stets Mehrheitswille behauptet. Welche repräsentative Umfrage diesem angeblichen Ergebnis zugrunde liegen soll, ist völlig unklar. Und wo sind denn eigentlich hier die manchmal schon fast militanten Denkmalschützer der Stadt Leipzig?
Tatsache ist, dass der damals aus der Not geborene Kulturfrevel der DDR, ein solch wunderbares Gebäude mit einer Blechhülle zu verstecken, damit mehr als 40 Jahre später legitimiert wird, so dass heutiger Umgang mit derartigen Gebäuden, jedenfalls bei diesem, nicht wesentlich besser als damals ist. Und auch angesichts der weiteren Bauten hätte man auch die alten lassen und ebenfalls gleich zur Schonung der Investoren unter Denkmalschutz stellen können - wesentlich schöner ist das, was da nun gebaut werden soll jedenfalls nicht. Und wenn die Stadt fehlende damalige Rückdeckung beklagen sollte, hätte sie genau das machen können und müssen, was heute so irreführend wie falsch behauptet wird, nämlich die Einwohner wenigstens ein einziges Mal zu befragen, wie diese ihre Stadt haben wollen, nachdem dies so sträflich beim Bildermuseum unterlassen wurde.

Stefan Poppe, 04275 Leipzig

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